Monday, April 11, 2016

Aus Baedekers Rheinlande, 31e Auflage, 1909

Aus der Einleiting, Teil IV, "Bemerkungen für Radfahrer."

"Im Radfahr- und Automobilverkehr sind besonders beliebt die Straßen am linken Rheinufer zwischen Bonn und Bingen, der Rheingau und das Moseltal, ferner die Straße von Frankfurt bis Heidelberg, das Neckartal und die Straßen am westlichen Abhang des Schwarzwalds, sowie die Straßen an der Haardt und an den Vogesen entlang. Im Schwarzwald bietet sich von hochgelegenen Eisenbahnstationen Gelegenheit zu lohnenden Radfahrten talwärts. Gefährliche Stellen sind in den S. XVIII gen. Radfahrerkarten meist kenntlich gemacht. Unbedingt erforderlich ist eine starke Bremse.

In vielen Städten und vereinzelt selbst in Dörfern sind steile, enge oder verkehrreiche Straßen für Radfahrer gesperrt, auch wohl öffentliche Anlagen, in denen man bisweilen das Rad nicht einmal führen darf. Den Behörden gegenüber hat man sich auf Verlangen durch seine Radfahrerkarte auszuweisen."


Brauche ich ueberhapt zu erwaehnen, dass dieser Baedeker von 1909 a Ding iss? 67 Karten, 62 Stadtplaene und Grundrisse. Aber selbst wenn es keine Karten und Plaene hatte -- ich denke, man kriegt etwas von sowas was man nicht von sonstigen Buechern kriegt. Weil es speziell fuer 1909 gemacht worden ist, sagt es uns vieles was wir sonst haetten schwerlich wissen koennen. Wie zB dass man damals als Radfahrer einen Radfahrerausweis haben musste und dass einem viele Wege gesperrt wurden.

Waren Fahraeder in 1909 noch so selten, dass die den Massen Misstrauen und Angst einfloessten? ("Was wird aus einer schoenen kleinen Stadt, wenn die Horden von Kommunisten auf ihren Fahrraedern ganz unhindert hereinstroemen duerfen?!")

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