Wenn jemand aus heiterem Himmel einen Facebook-Post wie "So ein Quatsch" postet, anstatt zu versuchen, ihn oder sie zu verstehen, blockiere ich ihn oder sie, sofort, aus Prinzip, und wende mich anderen Leuten zu, hoffend, das naechste Mal werde es schoener sein. Das Leben ist einfach zu kurz dafuer, dass ich ein solches virtuelles Grunzen mit meiner nicht unendlichen Aufmerksamkeit belohne.
Und trotzdem ich das eben jetzt sofort tat, merkte ich, dank der Anstrengungen Dritter, dass "So ein Quatch" sich auf einen Literaturpreis bezog. Dieser Esel war zu faul, um etwas wie "Den diesjaehrigen Bachmannpreis finde ich ein Quatch" zu posten, nein, "So ein Quatch" sollte ausreichen. Die uebrigen Welt war ihm soviel Entgegenkommen schuldig, oder sollte schon den Zeitplan seines Tages kennen, und wissen schon, was dies Grunzen zu bedeuten hatte.
Ich hoffe, ihn bald restlos vergessen zu haben, aber in der Zwischenzeit komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob diese schoene Welt tatsaechlich so weit und viefaeltig ist, dass sie Platz hat fuer jemanden, der Herr "So ein Quatsch" fuer einen wichtigen Literaturkritiker haelt, und "So ein Quatsch" fuer ein brillantes Bonmot und eine erbauende Einsicht in den heutigen Literaturbetrieb. Ich halte ebendies keineswegs fuer unmoeglich. Herr "So ein Quatsch" is womoeglich Herausgeber der Feuilleton der FAZ. Aber das brauche ich nicht zu wissen, weil die Welt weit und vielfaetig ist.
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