Monday, October 19, 2015

Was Soll Man Noch Dazu Sagen

Die Sueddeutsche Zeiting sagt:

"Das Auto einer türkischstämmigen Familie in Perlach ist in der Nacht zum Freitag mit einem schwarzen Hakenkreuz beschmiert worden. Die Polizei ermittelt. Für einen politisch rechts motivierten Hintergrund habe man aber bislang keine Anhaltspunkte gefunden, sagte ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums am Sonntag.

Später stellte die Polizei klar: Selbstverständlich seien Ermittlungen wegen einer rechtsmotivierten Tat eingeleitet worden. Der Staatsschutz ermittle."


Ein Leser sagt:

"Das ist Bayern. Was soll man noch dazu sagen."

Dass Du ein Vorurteil sofort mit einem zweiten beantwortest. Dass die bayrische SPD, Gruene und Linken (zusammen 40,3% beim letzten Landtagswahl) Deine Solidaeritaet sicherlich zu schaetzen wissen. Von ethnischen Minderheiten in Bayern zu schweigen. Von dieser einen tuerkischstaemmmigen Familie mal ganz zu schweigen. "Das ist Bayern. Die sind halt so." "Die Leute von dort, Du weisst schon, wo ich meine, die sind halt alle so."

40,3% der Bayer, vielleicht mehr als das, vielleicht mehr als 50%, wollen nicht, das Bayern so ist und so bleibt. Diese vielleicht 40% oder so, wenn sie ab und zu in die Schlagzeilen kommen wuerden -- nicht um die rechte Mehrheit zu verschweigen, gar nicht um rechtes Verbrechen oder rechte Aeusserungen einzelner Beamten auszublenden oder zu relatavieren, sondern einfach die Leute vor Ort zu zeigen, die damit nicht einverstanden sind, einfach zu zeigen, dass man nicht in Hamburg oder Berlin sein muss um nicht mit solchem einverstanden zu sein -- wenn diese vielleicht 40% von Bayern ab und zu in die Schlagzeilen kommen wuerden, wuerde das vielleicht ihnen hilfen, das zu leisten, was, angeblich, SPD und Gruene und Linke auch ausserhalb Bayerns leisten wollen. Auch wenn es vielleicht nicht mit dem Ueberlegenheitsgefuehl dieser Nicht-Rechten ausserhalb Bayerns hilfreicht sein wuerde.

Bei der letzten Wahl in Hamburg erzielten SPD, Gruene und Linke zusammen ueber 70%. Dezent waere, zumindestens dann und wann zu anerkennen, dass es leichter ist, Nicht-Rechter zu sein in einer Stadt wo 70% es sind, als in einem Land wo 40% es sind.

So sieht das mir von ausserhalb Deutschlands, mit allen Problemen des Optiks, die mit dieser Ferne ganz ohne Zweifel verbunden sind. Nicht, dass ich ausschlieslich ueber meinem Ausland, Eurer Heimat meckern: Ich habe sehr Aehnliches ueber Democrats in Texas, dem amerikanischen Bayern, geschrieben, und ueber amerikanischen Journalisten, die ab und zu schreiben als waeren 50,1% gleich 100%..

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